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Welt-Frühgeborenen-Tag 2019: Die wichtigsten Zahlen und Fakten

 
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Date: 17/11/2019

Der heutige Welt-Frühgeborenen-Tag ist den Allerkleinsten gewidmet und soll weltweit auf die besonderen Herausforderungen aufmerksam machen, die ein zu früher Start ins Leben mit sich bringen kann. Doch ab wann gilt ein Kind als frühgeboren? Warum kommt es zu Frühgeburten und welche Folgen kann eine Frühgeburt für das Kind haben? Passend zum heutigen Tag haben wir die wichtigsten Zahlen und Fakten zusammengestellt.

 

Wann ist ein Neugeborenes ein „Frühchen“?

  • Eine normale Schwangerschaft dauert etwa 40 Wochen. Ein Kind gilt als Frühgeborenes, wenn es vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren wurde und weniger als 2.500 g wiegt. Kinder, die vor der 28. SSW zur Welt kommen, nennt man auch „Extremfrühchen“. Sie wiegen weniger als 1.000 g.1

 

Wie viele Frühgeborene werden pro Jahr geboren?

  • In Deutschland wurden im Jahr 2016 66.851 Kinder vor der 37. SSW geboren. 10.992 kamen vor der 30. SSW zur Welt und wogen weniger als 1.500 g. Damit wird etwa jedes elfte Kind zu früh geboren.1

 

Gibt es Faktoren, die eine Frühgeburt begünstigen?

  • Sowohl physische als auch psychische Ursachen können zu einer Frühgeburt führen. Mögliche Faktoren sind beispielsweise Erkrankungen des Kindes, Erkrankungen der Mutter, Veränderungen der Gebärmutter oder der Plazenta, Mehrlingsschwangerschaften, Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane sowie äußere Faktoren wie schwere körperliche Arbeit, starkes Rauchen, starker Alkoholkonsum oder psychisch belastende Situationen.2

 

 Welche Beeinträchtigungen haben Frühchen?

  • Je früher die Kinder zur Welt kommen, desto höher sind die Risiken für bleibende Entwicklungsstörungen. Neben körperlichen Behinderungen und kognitiven Einschränkungen, zählen dazu auch Aufmerksamkeitsdefizite oder Hyperaktivität. Ein Viertel aller Extremfrühchen, die weniger als 1.000 g wogen, zeigt zudem Anzeichen für Autismus.1 Eine aktuelle Studie aus Schweden unter 2,5 Millionen Patienten hat zudem ergeben, dass vor allem Extremfrühchen als Erwachsene häufiger unter Krankheiten leiden als diejenigen, deren Geburt an das normale Schwangerschaftsende rückte.3

 

Gibt es spezielle Krankenhäuser für Frühgeburten?

  • Je nachdem, wann die Kinder geboren werden oder auf die Welt geholt werden müssen, gibt es sogenannte Perinatalzentren mit unterschiedlichem Versorgungslevel. Level 1 entspricht der höchsten Stufe. Dort werden Kinder behandelt, die weniger als 1.250 g wiegen. Deutschlandweit gibt es 160 solcher Zentren. Level-2-Zentren kümmern sich um Frühchen mit einem Geburtsgewicht zwischen 1.250 g und 1.500 g. Davon gibt es hierzulande 46.1,4 Auf dem Informationsportal perinatalzentren.org wird die Versorgungsqualität aller deutschen Perinatalzentren, die sehr kleine Frühgeborene (Geburtsgewicht < 1.500 g) versorgen, miteinander verglichen.4

 

 Informieren Sie sich hier zum Thema Neonatologie.

 

Weitere aktuelle News finden Sie in der Rubrik „Nachrichten“.

 
 Quellen:

1 Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V, www.fruehgeborene.de/presse/pressematerial (zuletzt abgerufen am 13.11.2019)

2 https://www.kinderaerzte-im-netz.de/altersgruppen/das-erste-jahr/fruehgeborene/moegliche-ursachen-fuer-eine-fruehgeburt/ (zuletzt abgerufen am 13.11.2019)

3 Crump C, Winkleby MA, Sundquist J, Sundquist K. Prevalence of Survival Without Major Comorbidities Among Adults Born Prematurely. JAMA. 2019;322(16):1580–1588.

4 https://perinatalzentren.org/ (zuletzt abgerufen am 13.11.2019)