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Etwa ab der 37. Schwangerschaftswoche ist ein Säugling soweit entwickelt, dass er allein außerhalb der Gebärmutter überleben kann. Vor diesem Zeitpunkt geborene Kinder werden als Frühgeborene bezeichnet. Dank der enormen Fortschritte in der Neonatologie (griechisch: „Lehre von Neugeborenen“), einem Bereich der Pädiatrie (Kinderheilkunde), haben aber selbst Kinder, die mit „Frühstart“ zur Welt kommen, heute gute Chancen auf ein gesundes Leben. Doch der Anfang bleibt für die Allerkleinsten schwierig: Ihr Überleben ist oft davon abhängig, wie reif ihre Lunge entwickelt ist.

 

STARTSCHWIERIGKEITEN ÜBERWINDEN HELFEN

 

Atemnotsyndrom bei Frühgeborenen (Englisch IRDS – „Infant Respiratory Distress Syndrome“)

Seit über 25 Jahren ist eines unserer Präparate ein essentieller Bestandteil der Erstversorgung von Frühgeborenen, die an einem Atemnotsyndrom leiden. Insgesamt wurde es bei weltweit mehr als 5,3 Millionen Kindern eingesetzt.1 Unbehandelt ist das IRDS eine der häufigsten Todesursachen bei Frühgeborenen. Ursache dieses komplexen Krankheitsbildes ist die Unreife der Lunge. Bei Kindern vor der 34. Schwangerschaftswoche wird der sogenannte „Surfactant“ nicht ausreichend gebildet. Dieses englische Kunstwort (abgeleitet von „surface active agent“) bezeichnet eine spezielle, oberflächenaktive Substanz in der Lunge, die die Lungenbläschen auskleidet. Surfactant erleichtert bei jedem Atemzug das Einatmen und verhindert, dass die Lungenbläschen nach dem Ausatmen in sich zusammenfallen. Chiesi bietet ein natürliches Surfactant-Präparat an, das direkt in die Lunge der Frühgeborenen gegeben wird und ihnen die Atemarbeit erleichtert.

 

Atemstillstände

Lebensbedrohliche Ereignisse wie Atemstillstände, fachsprachlich Apnoen genannt, sind leider häufiger, je unreifer ein Frühgeborenes ist. Mildere Formen können in vielen Fällen mithilfe einer Atemunterstützung behandelt werden. Ist dies nicht erfolgreich, werden häufig koffeinhaltige Medikamente eingesetzt. 2011 hat Chiesi das erste und bislang einzige in Deutschland zugelassene Fertigarzneimittel für diese Anwendung auf den Markt gebracht.

 

Schmerzmanagement bei Früh- und Neugeborenen

Fersenblutentnahme, Impfungen, Injektionen, Entfernung von Wundverschlüssen: Durchschnittlich erleben intensivmedizinisch betreute Früh- und Neugeborene zwischen neun und siebzehn schmerzhafte Prozeduren wie diese pro Tag 2,3,4. Schmerzmittel werden hierbei zurückhaltend eingesetzt – ein Großteil der Arzneimittel ist nicht für den Einsatz bei Früh- und Neugeborenen zugelassen.

Chiesi bietet mit einer Glucoselösung ein Medizinprodukt an, das zur Ablenkung von Schmerz durch Reizüberlagerung bei Früh- und Neugeborenen bei schmerzhaften Prozeduren dient.

 

ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNGEN

 

In der Frühgeborenenmedizin besteht generell noch immer ein hoher ungedeckter Bedarf an wirksamen Medikamenten, die speziell für diese kleinen Patienten zugelassen sind. Chiesi hat es sich zum Ziel gesetzt, den Kleinsten auf ihrem schwierigen Weg ins Leben zu helfen. In zahlreichen Forschungsprojekten arbeiten wir an der Entwicklung von Therapieoptionen für Frühgeborene, um unter anderem Hirnschädigungen und der Bronchopulmonalen Dysplasie (eine der häufigsten chronischen Lungenerkrankungen bei Frühgeborenen) in Zukunft entgegenwirken zu können.

 

1 Sustainability Report Chiesi 2019
2 Stevens B et al. Nurs Res. 1999;48 (1):35-43
3 Simons SH et al. Arch Pediatr Adolesc Med. 2003;157(11):1058-64
4 Cignacco E et al., Swiss Med Wkly 2009; 139 (15-16): 226-232