Press release Respiratory of 27.06.2017
For Healthcare professionals
Chiesi TRIALOG II
Herausforderung COPD-Therapie: Warum nicht einfach dreifach?
Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) stellen die behandelnden Ärzte häufig vor eine Herausforderung. In der täglichen Praxis begegnen Dr. med. Justus de Zeeuw, Köln, oft Patienten, die trotz konsequent und korrekt angewendeter Therapie eine unkontrollierte Symptomatik und ein erhöhtes Exazerbationsrisiko aufweisen. „Besonders bei diesen instabilen COPD-Patienten ist eine individualisierte Therapie zur Exazerbationsvermeidung entscheidend“, erklärte de Zeeuw im Rahmen der Veranstaltung TRIALOG II der Firma Chiesi. Daten der TRILOGY*- und TRINITY**-Studie, die u.a. auf dem diesjährigen Kongress der American Thoracic Society (ATS) präsentiert wurden, zeigen hinsichtlich der Exazerbationsreduktion positive Ergebnisse für eine fixe Dreifach-Therapie (LABA/LAMA/ICS).1-4 Dr. med. Mark Voss-Dirks, Hannover, zeigte anhand von Fallbeispielen, wie facettenreich sich instabile COPD-Phasen im Praxisalltag darstellen und welche Patienten von einer Dreifach-Kombination aus dualer Bronchodilatation und antientzündlicher Therapie profitieren könnten.
Bei der COPD handelt es sich um eine progrediente Erkrankung. „Gerät diese trotz einer konsequenten und von den Patienten richtig angewandten Therapie aus der Bahn und wird instabil, sollte die Behandlung dem Krankheitsverlauf angepasst werden“, appellierte Dr. med. Justus de Zeeuw, Köln. Exazerbationen zu vermeiden und respiratorische Symptome zu lindern sind auch nach GOLD 2017 wichtige Therapieziele.5 Für Patienten der Gruppe D, die unter einer dualen Vortherapie (LABA/LAMA bzw. ICS/LABA) weiterhin exazerbieren und/oder persistierende Symptome aufweisen, wird die Eskalation auf eine Dreifach-Therapie empfohlen.5 „Im Praxisalltag lohnt es sich immer, den Blick für Exazerbationen zu schärfen und ihnen mit individualisierten Therapien entgegen zu wirken“, sagte Dr. med. Justus de Zeeuw.
Dreifach-Fixkombination reduziert Exazerbationen
Aktuelle Auswertungen zur TRILOGY* und TRINITY**-Studie, die u.a. auf dem diesjährigen ATS in Washington vorgestellt wurden, zeigten bei den eingeschlossenen instabilen COPD-Patienten (mind. 1 mittelschwere bis schwere Exazerbation im letzten Jahr, symptomatisch mit einem CAT > 10, sowie einer FEV1 < 50 % vom Soll), dass die extrafeine Dreifach-Fixkombination aus Formoterol/Glycopyrronium/ Beclometason (FF/GB/BDP) hinsichtlich der Reduktion von Exazerbationen eine effektive Behandlungs-option darstellt.1-4
In der TRINITY**-Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit der ersten extrafeinen LABA/LAMA/ICSFixkombination mit der COPD-Standardtherapie Tiotropium (LAMA) sowie der freien Dreifach-Kombination Tiotropium (LAMA) plus Beclometason/Formoterol (ICS/LABA) verglichen:
Dreifach-Therapie: „COPD in stabile Bahnen lenken“
COPD-Patienten sind längst nicht alle gleich und instabile Erkrankungsphasen können unterschiedliche Ursachen haben. Diese verschiedenen Facetten beleuchtete Dr. med. Mark Voss-Dirks, Hannover, anhand von zwei exemplarischen Patienten. Er schilderte den Fall einer 48-jährigen COPD-Patientin, die unter einer Vortherapie mit dualer Bronchodilatation (LABA/LAMA) trotz Therapieadhärenz immer wieder Phasen der Instabilität aufwies. Mit einem FEV1-Wert < 50% vom Normwert zeigte die Patientin saisonal abhängig eine verstärkte Symptomatik und ein erhöhtes Exazerbationsrisiko. Die ausgeprägte Reversibilität unter Salbutamol erhärtete den Verdacht auf eine begleitende Asthma-Komponente. Es erfolgte eine Therapieumstellung auf eine freie Dreifach-Therapie ICS/LABA + LAMA. „Die COPD-Patientin benötigt aufgrund der asthmatischen Komponente sowie zur Exazerbationsprophylaxe einen antiinflammatorischen Therapiebaustein. Deshalb erfolgte die Therapieanpassung auf eine extrafeine Beclometason/Formoterol-Kombination (FOSTER® 100/6 μg)6 und Tiotropium (18 μg)“, begründete Voss-Dirks seine Therapieentscheidung. Der zweite vorgestellte instabile COPD-Patient war ein 62-jähriger Mann, der seit 39 Jahren raucht und als Vortherapie Glycopyrronium (LAMA) plus Salbutamol bei Bedarf erhalten hatte. Er benötigte eine hohe Bedarfsmedikation und war in seinen Alltagsaktivitäten deutlich reduziert. Voss-Dirks ergänzte einen weiteren Bronchodilatator (LABA), so dass der Patient zunächst eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit erreichte, es jedoch zu einer weiteren krankenhauspflichtigen Exazerbation kam und sich der Gesundheitszustand insgesamt verschlechterte. Entsprechend erfolgte im zweiten Schritt eine Therapieanpassung auf eine freie Dreifach-Therapie ICS/LABA + LAMA.
Fazit
„In der Praxis sollten als wesentliche Therapieziele die Exazerbationsprophylaxe, die Verbesserung von Symptomen und Lebensqualität sowie das Erreichen einer guten Therapietreue berücksichtigt werden“, appellierte de Zeeuw. „Die Erweiterung der Behandlung auf eine freie Dreifach-Therapie aus LABA+LAMA+ICS erfordert derzeit mindestens zwei Inhalationsdevices und stellt für Patienten ein anspruchsvolles Therapie-Regime dar. Eine relevante Vereinfachung der Therapie mittels einer fixen Dreifach- Kombination in einem Inhalator ist insbesondere für eine andauernde Behandlung wünschenswert, um die Therapietreue zu unterstützen“, resümierte Voss-Dirks.
Positives EMA-Votum für Dreifach-Fixkombination
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat am
19.05.2017 im laufenden Zulassungsverfahren eine positive Stellungnahme für die erste extrafeine
Formoterol/Glycopyrronium/Beclometason-Fixkombination veröffentlicht. Als Vorteile der extrafeinen Dreifach-Kombination benennt der CHMP die Verringerung und Vorbeugung von Symptomen, wie Atemnot und Husten, sowie die Reduktion von Exazerbationen.7
*TRILOGY-Studie: TRILOGY-Studie: A Phase 3 Randomised Double Blind Parallel-group Multinational Trial: Comparing a Fixed Combination of Beclometasone+Formoterol+Glycopyrrolate to Beclometasone+Formoterol in Patients with Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Clinical Trial: NCT01917331. Primary Outcome Measures: Pre-dose and 2-hour post-dose morning FEV1 at week 26 and TDI score at week 26.
**TRINITY-Studie: A 52-wk Randomized Double Blind Parallel-group Multinational Trial: Combination of Beclometasone+Formoterol+Glycopyrrolate vs Tiotropium and vs Combination of Beclometasone+Formoterol and Tiotropium in Patients with Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Clinical Trial: NCT01911364. Primary Outcome Measures: Moderate and severe COPD exacerbation rate over 52 weeks of treatment.
Referenzen
[1] Singh D et al., Lancet 2016; 388: 963–73
[2] Vestbo J et al., Lancet 2017, Published online April 3, 2017 http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(17)30188-5
[3] Scuri M et al., Am J Respir Crit Care Med 2017;195:A7710
[4] Scuri M et al., Am J Respir Crit Care Med 2017;195:A6647
[5] GOLD. Global Strategy for Diagnosis, Management, and Prevention of COPD. 2017 Report, http://www.goldcopd.org
[6] Fachinformation FOSTER® 100 μg/6 μg pro Inhalation Druckgasinhalation, Lösung, Stand 12/2016
[7] Summary of opinion (initial authorization), EMA/CHMP/290028/2017, Committee for Medical Products for Human Use (CHMP), http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/medicines/human/medicines/004257/smops/Positive/human_smop_001142.jsp&mid=WC0b01ac058001d127, Stand: 22.05.2017.